Vor ein paar Wochen zeigte das Label Tiberius seine neue Kollektion „Lex“ an einem ganz besonderen Ort: Dem Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek. Klar, über dieses Event wurde viel berichtet! Ständig sah ich irgendwo etwas über Tiberius und Designer Marcos Valenzuela, also dachte ich, halte ich mich zurück. Aber jetzt, nach fast einem Monat und unzählige Zeitungs-, Blog- und Onlineberichte später muss ich fest stellen: Es wurde noch lange nicht alles gesagt. Viel zu viel wurden über die Gäste, viel zu wenig über die Designs gesagt. Und ich finde, dass muss sich ändern.
3 Dinge, die noch über die Tiberius „Lex“ Kollektion gesagt werden müssen:
- Marcos Valenzuela hat natürlich wieder einmal wunderschöne Kleider gemacht. Was mir bei der „Lex“ Kollektion besonders gefallen hat, ist, dass sie so fantastisch in die Nationalbibliothek gepasst hat. Die Stücke schienen von den großen Meisterwerken inspiriert zu sein, und setzten verschiedene literarische Epochen modisch um.
- Tiberius ist eines der wenigen Labels, die sich ständig weiter entwickeln und Neues ausprobieren, aber trotzdem ihren Ursprung nicht vergessen. In dem Fall eben die Anfänge als Fetisch-Label. Soll heißen: Bei aller Romantik, die „Lex“ ausgestrahlt hat, findet man trotzdem hier und da ein bisschen Leder und Elemente, die an Bondage erinnern. Und zwar auf eine Art und Weise, die nicht vulgär sondern absolut stylisch ist.
- Das Handwerk. Können wir bitte noch einmal das Handwerk hervorheben? Wer sie die einzelnen Teile der Kollektion noch einmal in Ruhe angeschaut hat, dem ist vor allem die perfekte Verarbeitung der Materialien aufgefallen. Jeder Stoff wurde so verwendet, dass seine Eigenschaften – sei es rau, sei es glatt, sei es fließend oder steif – am Besten zur Geltung kommen. Und das erlaubt es der Trägerin, am Besten zur Geltung zu kommen.
Alles in Allem: Wen kümmert es, wer die Gäste waren? Prominenz hin oder her, die eigentlichen Stars waren doch die fantastischen Kreationen von Marcos Valenzuela für Tiberius.
Fotos: Maximilian Brunner