Wenn man mich darum bittet, mein Traumk-Abendkleid zu beschreiben, dann ist die Antwort IMMER die Selbe „Ich mag auf den ersten Blick simpel gehaltene Kleider, die durch Schnitt und hochwertige Materialien begeistern. So die Richtung Gwyneth Paltrows Tom Ford Dress oder Jennifer Lawrences Dior Couture Kleid. Applikationen, Glitzer und Bling mag ich ja überhaupt nicht. Da fühl ich mich wie ein Christbaum.“
Da bin ich rigoros, das mag ich nicht. Und deswegen bin ich, zugegeben, zwar mit viel Vorfreude aber auch etwas Vorbehalt vor kurzem ins Palais Coburg gegangen, um mit die Solomia Fashion Show anzusehen.
Die ukrainische Designerin Ekaterina Shakhovskaya leitet das Label Solomia, das bereits seit Jahrzehnten als Familienunternehmen in traditioneller Nähkunst Braut- und Abendkleider herstellt. Gerne mit Applikationen, gerne mit Glitzer, gerne auch Blingbling. Daher auch der Vorbehalt.
Die Location: Traumhaft! Das Kellergewölbe des Palais Coburg hatte eine mit Hilfe einer Lichttapete einen mystischen, neuen Look bekommen, der neugierig gemacht hat und jeden von uns in eine andere Welt entführte. Perfekt, bedenkt man, dass auch die Kleider des Labels aus dem Alltag entführen und verführen wollen. Licht aus, Spot an, und die Show ging los. Und sie war opulent.
Transparente Elemente, bestickt mit Spitze, Perlen, Minikristallen. Ausladende, schwingende Röcke, an denen jede Disney-Prinzessin ihren Gefallen gefunden hätte, aufwändig bestickte Roben, die sehr gut in die Wiener Ballsaison passen. Und dazwischen ich, verwirrt. Warum? Weil mir das ein oder andere Kleid richtig, richtig gut gefallen hat! Ich mein so RICHTIG RICHITG: Trotz Bling! Trotz Glitzer! Trotz Spitze und Applikationen! Gerade diese hatten einige Kleider zu einem Hingucker gemacht, die ich absolut und mit Stolz und Überzeugung tragen würde. Und das hat mich verwirrt. Denn eigentlich weiß ich genau was mir gefällt, und meistens behalte ich mit meiner Vermutung, das etwas überhaupt nicht meiner Ästhetik entsprechen wird, Recht. Bei Solomia lag ich falsch. Da war ich zu voreilig. Und das hat mich positiv überrascht.
Und selbst die Kleider, die nicht ganz nach meinem Geschmack waren, musste ich einfach Bewundern: Denn sie strotzten vor Liebe zum Detail, man sah das handwerkliche Können und die Freude am kreieren der Roben. Und für so etwas habe ich Respekt.
Überzeugt euch selbst, und schaut im Solomia Showroom in der Walfischgasse 15 im 1. Bezirk vorbei! Der nächste Ball kommt bestimmt!
Fotos: Solomia