Vegan für einen Monat: To vegan or not to vegan?

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Ich esse gerne. Wirklich gerne. Ich esse vielleicht zu gerne. Ich rede auch zu viel darüber. Es ist vielleicht traurig, aber essen, essen ist eines meiner größten Hobbys. Wenn ich nicht über essen rede, koche ich. Oder blogge drüber. See what I did there?

Ich bin jetzt seit fast einem Monat vegan. Als Selbstversuch. Als Challenge. Als Reboot, um fit ins neue Jahr zu starten. In ein paar Tagen ist der Monat um. Bis jetzt habe ich ausgehalten. Auch wenn ich meinen Freunden seit zwei Wochen nicht mehr richtig zuhöre, weil ich statt Gesichter nur Schokoriegel sehe.

Vegane Ernährung ist eigentlich meistens ziemlich einfach. Aber manchmal ist vegane Ernährung ein Arschloch.

Im letzten Monat habe ich es wirklich zu schätzen gelernt, was es heißt, komplett auf tierische Produkte zu verzichten. Es heißt vor allem meistens Vorbereitung, Vorbereitung, Vorbereitung. Am Abend davor das Frühstück richten, damit man was zu essen hat, denn auf die schnelle beim Bäcker ein vegan belegtes Brötchen holen ist nicht immer möglich. Die Auswahl ist oft mager bis nonexistent. Es heißt auch, genau zu überlegen wo man essen geht, denn nicht überall gibt es vegane Optionen. Zum Verdruss meiner Freunde, die sich meinen Selbstversuchen liebevoll unterwerfen und mir die Entscheidung des Lokals meistens überlassen. Und das heißt wirklich was, denn meine Freunde essen mindestens genau so gerne wie ich.
An dieser Stelle muss ihnen mal gedankt sein. Sie haben den letzten Monat viel mitmachen müssen. Vor allem, wenn ich gejammert habe, das ich jetzt bitte sofort Schokolade und Sushi und Käseplatte möchte. Unsere Gespräche drehten sich in den letzten vier Wochen hauptsächlich darüber, welches Essen ich vermisse und welche Erfahrungen ich bis jetzt gemacht habe. Ich bin mir sicher, sie können es nicht mehr hören.
Danke euch, ihr armen armen Freunde, dass ihr mein Rumgenöhle und meine Extra-Wurst so toll ertragen habt. <3

Ich habe allerdings Verbesserungen festgestellt. Zum einen im Gewicht. -6 Kilo sind runter. Die Haut ist auch besser geworden und ich habe Energie. Was ich nicht habe, ist Käseplatte und Sashimi. Und Schokolade. Zumindest nicht wirklich eine, die schmeckt.

Jetzt, wo der Monat fast rum ist, ist es Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Will ich weiterhin vegan leben?
Die Antwort ist einfach: Nein. Das heißt: Nicht komplett.
Zu Hause, ja. So lange ich nicht zum Essen gehen, bleibt die Ernährung erst einmal frei von tierischen Produkten. Mir schmeckt das ganze Körndlfutter nämlich wirklich gut. Außerdem ist es ein tolles Gefühl, wenn du beim Essen bereits merkst, das du deinem Körper was gutes tust.
Doch sobald es in die böse, reale Welt, heißt, ins Restaurant oder auf Veranstaltungen geht, da werde ich zugreifen. Die Limitation, die Veganismus da mit sich bringt, macht einfach keinen Spass. Was sie daheim an Lebensqualität gibt, nimmt sie unterwegs wieder weg. Der Genuss geht flöten, wenn man im Restaurant nie das bestellen kann, was man eigentlich will, sondern das, was eben pflanzlich ist. Und Genuss, das ist wichtig.
Manchmal ist das Leben halt einfach zu kurz, um (komplett) vegan zu sein.
Manchmal muss Käseplatte.
Und dazu ein Glas Rotwein.

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