Grün, Blau, Grün, sind alle meine Kuchen! Oder so ähnlich. Gut, das mit dem Singen lass ich lieber. Da liegt mein Talent nun wirklich nicht. Dafür back ich! Und in diesem Fall einen Geburtstagskuchen für meinen besten Freund. Wir kennen uns jetzt nämlich schon gut 12 Jahre und er war IMMER da für mich, also ist ein riesenmegamonströserpornöser Geburtstagskuchen auch echt angebracht. <3 Love you, Darling, happy birthday! To the next gazillion days of awesomeness!
Okay, zurück zum Backen. Die Entscheidung, was es denn für ein Kuchen wird, ist mir relativ leicht gefallen. Da er einige Zeit in den Staaten gelebt hat, war klar: Es gibt nicht’s amerikanischeres als ein klassischer Red Velvet Cake! Also MUSS es so einer werden.
Red Velvet Cake heißt Red Velvet Cake weil er, nun ja, rot ist. Woher das kommt? Von einer chemischen Reaktion! Der ungesüßte Kakao reagiert mit den säurehaltigen Zutaten des Kuches, der Buttermilch und dem Essig. Und daher färbt er sich. Etwas Rotbraun. Aber pssst: Mit Lebensmittelfarbe geht dieser Effekt noch besser.
Aber genug geschwafelt. Hier ist es: Das Rezept für meinen “Badass Red Velvet Birthday Extravaganza Cake”.
Für einen Kuchen mit ca. 22 cm Durchmesser braucht ihr:
8 EL ungesalzene Butter, Zimmertemperatur
1 1/2 Tassen Zucker
2 Eier
5 EL ungesüßtes Kakaopulver
4 TL rote Lebensmittelfarbe, verdünnt mit 2 TL Leitungswasser
ODER
2 TL Red Velvet Cake Aroma (z.b. Wilton’s, über KD Torten), verdünnt mit 5 TL Leitungswasser
1 TL Vanille-Extrakt
1 Tasse Buttermilch
2 1/4 Tassen Mehl
1 TL Salz
1 TL Backpulver
3 TL Weißweinessig
Den Ofen auf 180° Vorheizen, die Butter vor dem Verwenden circa eine halbe Stunde bei Zimmertemperatur weich werden lassen.
Zucker und Butter mit einem Handmixer bei mittlerer Leistung 2-3 Minuten lang cremig rühren. Es sollte eine fluffige, hellgelbe Masse geben.
Mixer auf volle Leistung stellen und die Eier dazu geben. Kleiner Tipp: Zwischendrin die Seiten eurer Schüssel mit einem Schaber sauber kratzen und mit in die Masse mischen, dann wird alles gleichmäßig miteinander vermengt.
In einer kleinen, separaten Schüssel das Aroma oder die Farbe mit dem Kakaopulver und dem Vanilleextrakt vermischen, bis es eine dicke Paste gibt. Diese dicke Paste sieht ziemlich nach einem ekeligen, rotbraunen Batz aus. Also bevor ihr denkt ihr habt irgendwas falsch gemacht: Das muss so sein! Schön wird der Kuchen später!
Die Kakao-Vanille-Paste in den Teig geben und so lange mixen, bis alles gleichmäßig eingefärbt ist.
Dann die Hälfte von der Buttermilch und dem Mehl reingeben und auf niedriger Stufe durchmixen. Nicht vergessen: Wieder die Seiten der Schüssel abschaben und wirklich auch mit in den Teig mischen! Dann das gleiche Spiel mit der zweiten Hälfte Buttermilch und Mehl wiederholen.
Zum Schluss Salz, Backpulver und Essig dazu. Gleichzeitig. Das schäumt, das britzelt ein bisschen, und das gehört so. Alles gut mixen!
Ihr habt nun die Wahl: Entweder ihr gebt den ganzen Teig in eine Form mit circa 22 cm und teilt ihn nachher in der Mitte, um die Füllung rein zu geben, oder ihr nehmt gleich zwei Formen à 22 cm, dann spart ihr euch das schneiden. Wie auch immer ihr das macht, wichtig ist, die Formen vorher gut einzufetten und mit Mehl zu bestäuben, dann klebt nix fest.
Ich habe übrigens eine 28 cm Form genommen, doppelt so viel Teig gemacht, und erst die eine Hälfte, dann die andere Hälfte gebacken. Das geht also auch!
Formentscheidung getroffen? Dann das Ganze für circa 25-35 Minuten in den Ofen.
Ein Badass Red Velvet Birthday Extravaganza Cake ist kein Badass Red Velvet Birthday Extravaganza Cake ohne die richtige Füllung! Bevor ihr euch daran macht, müsst ihr eine Sache WIRKLICH befolgen: Den Kuchen wirklich KOMPLETT auskühlen lassen, bevor ihr ihn aus der Form nehmt und mit der Füllung bestreicht. Sonst bricht und bröselt euch der Red Velvet Kuchen und die Füllung zerläuft. Not nice.
Also, macht euch nen Kaffee, haut euch für ein Stündchen auf die Couch und blättert in Modemagazinen. Oder schaut Sex and the City. Gönnt euch einfach eine Pause. Der Kuchen wird’s euch danken.
Aber dann! Dann kommt die Füllung!
Und die kann was! Ich nenne sie liebevoll Creamcheese Raspberry Sugar Explosion. Und ja, die ist auch genau so lecker wie sie klingt. Und genau so fruchtig. Und genau so süß.
Dafür braucht ihr:
230g Frischkäse
1 1/2 Tassen Butter
1/4 Tasse braunen Zucker
1 TL Vanille-Extrakt
ODER
2 Schoten Bourbon-Vanille
4 – 6 Tassen Puderzucker
Viele viele Himbeeren (gefroren oder frisch)
Bevor ihr mit der Füllung anfangt, zwei, drei Tips. Nummer eins: Frischkäse muss warm sein! Am besten ihr nehmt ihn schon vor dem Backen aus dem Kühlschrank, damit er wirklich, wirklich warm ist. So vier bis sechs Stunden bei Zimmertemperatur dürft ihr ihm schon geben. Auch die Butter sollte weich sein! Allerdings nicht batzig! Am besten ungefähr 30 Minuten bis eine Stunde bei Zimmertemperatur stehen lassen. Damit solltet ihr ganz gut fahren. Und ihr geht so sicher, das Frischkäse und Butter sich auch wirklich vermengen und nicht klumpen.
Auch bei den Himbeeren solltet ihr ein bisschen mitdenken. Wenn Himbeer-Saison ist, dann könnt ihr natürlich frische Beeren nehmen. Die schmecken süß, die schmecken sauer, die schmecken fantastisch. Doch jetzt, jetzt ist es Herbst. Frische Himbeeren sind teuer ohne Ende und schmecken langweilig. Dann doch lieber Tiefgefrorene nehmen! Einfach eine Stunde auftauen lassen und absieben, damit die überschüssige Flüssigkeit weg ist. Das habe auch ich in dem Fall gemacht. So kriegt ihr den meisten Geschmack und das beste Ergebnis. So, jetzt aber an die Füllung!
Frischkäse in eine Schüssel und circa eine Minute mit dem Mixer glatt rühren. Butter dazu und so lange mixen, bis ihr eine gleichmäßige Masse habt. Jetzt den braunen Zucker und die Vanille rein, wieder glatt rühren. Ganz zum Schluss kommt der Puderzucker. Immer nur eine Tasse nach und nach in den Mix sieben. Wieviel Puderzucker ihr nehmt ist euch überlassen. Der Puderzucker verändert nur die Konsistenz. Da ich das ganze fester haben wollte, habe ich ein bisschen mehr genommen.
Nun 2/3 der Creme (die übrigens auch ein fantastisches Cupcake-Icing abgibt!) gleichmäßig auf dem Kuchenboden verteilen. Die Himbeeren oben drauf verteilen, et Voilà! Yummy! Den zweiten Kuchenboden oben drauf und den Rest der Creme gleichmäßig auf dem Kuchen (auch auf den Seiten!) verteilen. Jetzt ist der Kuchen fertig! Also fertig zum Essen. Oder fertig für die Deko!
In meinem Fall trifft natürlich das Zweite zu. Ich habe den Kuchen mit Rollfondant überzogen und mit Sternchen aus Rollfondant und Zuckerperlen verziert. Weil ich wollte, das der Kuchen nicht zu girly wird, habe ich mich für die Farben Blau und Grün entschieden. Und dann doch noch essbares Glitzer drauf gehauen. Weil ganz ungirly geht nicht. Und das ist auch gut so.
Wie ihr Rollfondant färbt und verarbeitet habe ich euch hier schon einmal gezeigt.
Sieht er nicht hübsch aus, der gute Badass Red Velvet? Verzeiht mir übrigens, das die Fotos dieses Mal nicht so toll sind. Aber da das Ding riesig und schwer ist (ca 1 1/2 Kilo) und er ja noch transportiert werden musste, habe ich ihn gleich auf meinem Tortenbutler fertig gemacht. Deswegen auch der ziemlich hässliche Hinter- und Untergrund. Aber manchmal muss es einfach praktisch sein. Auch wenn dabei die Präsentation vernachlässigt wird.
Der Kuchen kam übrigens gut an! Ich habe mich so gefreut, als mein bester Freund den Kuchen angeschnitten hat! Er sich anscheinend auch.
Noch mehr gefreut habe ich mich allerdings, als ich endlich ein Stück selber essen konnte! Zuckerschock! Mapf! Der impft sehr lepfer! Ipf weiß dapf man mit pfollem Mund nipft redet! Mupf aber manpfmal sein!
Also, happy badass birthday extravaganza! Und wenn es keinen Geburtstag gibt, dann feiert ihr eben das Wochenende. Es gibt immer einen Grund zu feiern. Und damit einen Grund zu Backen.
Bipf bald! Mampf!
Love, Jules x