Ich muss sagen, die Modesünden aus dem 5. Bezirk, die ich euch im letzten Post präsentiert habe, die haben mich schon ordentlich durcheinandergebracht, ja, regelrecht schockiert sogar! Verständlich, dass ich mich da erstmal beruhigen musste. Vielleicht geht es ja euch genau wie mir. Nichts beruhigt mich so sehr wie Backen, beziehungsweise das Dekorieren von Kuchen. Also habe ich mich gestern gleich mal an die Arbeit gemacht. Und ist er nicht schön geworden, mein kleiner, blumiger Zitronenkuchen? Mir gefällt er jedenfalls so gut, dass ich gleich mal beschlossen habe, für euch eine Anleitung zusammen zu basteln. Schließlich kann sich nicht immer alles um Klamotten drehen.
Der Kuchen selber ist simpel. Ein einfacher Zitronenrührkuchen. Für zwei kleine Kuchen (dieser hier hat ca. 10 Zentimeter Durchmesser, ich hab von dem Teig zwei davon gemacht) oder einen Größeren nehmt ihr:
85 Gramm Butter
95 Gramm Zucker
2 Eier
170 Gramm Mehl
1/2 TL Backpulver
1 Prise Salz
1 TL echte Vanille
2-4 EL Milch
und die Schale einer Zitrone plus den Saft einer halben Zitrone (wer will, kann auch mehr nehmen, dann wirds noch zitroniger).
Das Ganze in eine Form füllen, Herd auf 180° Celsius, und je nach Formgröße 30 – 45 Minuten backen. Auskühlen lassen. Fertig.
Das wirklich, wirklich Tolle an dem Kuchen ist ja die Deko. So bunt! So zuckrig! So omnomnom! Ich glaube, der Backwahn gestern ist auch eigentlich eher meinen tollen neuen Tortendekoren als Conny’s Ledershop zu verdanken. Ich war nämlich letzte Woche in Hamburg. Und in Hamburg, genauer gesagt in den Colonnaden, gibt es den tollsten Shop der Welt: KD Torten. Der Onlineshop (ja, er liefert auch nach Österreich! Yay!) hat nämlich genau dort seine Filiale. Und was soll ich sagen: Ich bin dezent wahnsinnig geworden. Essbares Glitzer! Sprühgold! So viele bunte Farben! Dekoblüten! Ausstecher! Ich sage euch jetzt nicht, was ich da an Geld gelassen habe. Nur soviel: Es war schon ein bisschen übel.
Zeit also, alles auszutesten. Die Deko besteht komplett aus Rollfondant. Das könnt ihr fertig kaufen, das müsst ihr nicht selber machen, ist auch eine richtig nervige Arbeit. Und wir müssen es ja nicht übertreiben.
Für diesen Kuchen habe ich außerdem folgendes benutzt:
Lebensmittelfarbe in Zitronengelb, Blattgrün und Hellrosa
Zuckerperlen in Perlmutt
Essbares Glitter in Jadegrün
Zusätzlich braucht ihr Puderzucker und einen ganz normalen Pinsel.
Ja, ich bin ein richtiges Mädchen. Und das ist auch gut so.
Als allererstes wird das gelbe Fondant eingefärbt. Dazu einfach das Rollfondat weich kneten. Wenns zu sehr klebt, Puderzucker dazukneten. Klingt paradox, funktoniert aber. Generell empfehle ich, auch die Arbeitsunterlage mit Puderzucker zu bestreuen (später auch das Nudelholz), dann pappt nix fest. Ist es schön weich, Lebensmittelfarbe drauftröpfeln und so lange kneten, bis es ebenmäßig ist.
Das gleiche Spielchen wird mit dem pinken und dem grünen Fondant wiederholen. Immer drauf achten das die Unterlage nach jeder Farbe gesäubert wird, sonst gibts ein Farbenkuddelmuddel. Auf dem Foto könnt ihr erkennen, in welchem Mengenverhältnis das Fondant ungefähr stehen sollte.
Jetzt fängt der eigentliche Spass an. Blätter und Blüten ausstechen! Auch diese Formen könnt ihr bei KD Torten bestellen. Andere Formen und Farben gehen natürlich auch. Der gelbe Rollfondant wird einfach mit einem Nudelholz gleichmäßig, ca. 4-5 mm dick ausgerollt.
Wieviele Blüten und Blätter ist jedem selbst überlassen. Ich finde ja, mehr ist mehr. Bevor das Zucker-Grünzeug allerdings auf die Torte geklebt werden kann, braucht die erstmal ihren gelben Fondantüberzug. Und damit der hält, und nix verruscht, dafür gibts eine Füllung. Schöner Nebeneffekt: Der Kuchen schmeckt gleich doppelt so gut.
Man nehme: Philadelphia Frischkäse, Zitronenschale, Zitronensaft, Puderzucker, Vanille.
Das Mischverhältnis: Total egal. Wurscht. Unwichtig.
Wirklich.
Der Eine mags zuckriger, der Andere zitroniger, und der Dritte freut sich einfach, wenn die Vanille gut durchkommt. Nur eins ist wichtig: Es sollte eine cremige, aber dennoch feste Masse ergeben. Sonst läuft’s schließlich vom Kuchen. Der wird nämlich mit dem Frischkäse-Icing komplett bestrichen. Auch die Seiten. Wie dick ist egal, aber auch hier bin ich ein Fan von viel hilft viel.
Ist das Icing drauf, kommt das Rollfondant. Einfach über den Kuchen legen und glatt streichen. Es gibt extra Rollfondant-Glätter (kosten ca. 7 Euro, und ja, auch hier wieder KD Torten als Anlaufstelle), ein Kuchenheber tut’s aber auch. Oben anfangen, von Innen nach Außen, dann werden kleine Blasen vermieden. Dann die Seiten glattstreichen. Das übrige Fondant mit einem scharfen Messer abschneiden. Endlich kommen Blätter und Blüten an die Reihe! Und damit die gut halten, braucht man Kleber.
Bevor jetzt einer meckert, was man denn noch alles braucht, dem sei gesagt: Mit Kleber meine ich Zuckerguss! Und davon richtig wenig! Einen Spritzer Zitronensaft, eine kleine Portion Puderzucker, und gut is. Je zäher die Pampe, desto besser. Weil dann klebt’s richtig. Mit dem Pinsel ein kleines bisschen auf das breite Ende der Blätter und in die Mitte der Blüten und drauf damit! Wie man es dann anordnet, ist wieder jedem selbst überlassen. Sind alle schön plaziert, kommen die Perlmuttperlen zum Einsatz. Wieder ein bisschen Zuckerguss auf die eine Seite und einfach in die Mitte der Blüten setzten.
Zum Schluss mit dem ausgewaschenen Pinsel ein bisschen essbares Glitter auf die Blätter, und fertig! Das Ganze dauert nur eine Stunde. Und sieht hübsch aus, nicht?
Der Kuchen sollte am Besten ein paar Stunden kalt gestellt werden. Dann wird das Rollfondant härter und auch die Frischkäsefüllung kriegt so eine bessere Konsistenz. Und er ist perfekt für den nächsten Mädelsabend.
Oder ihr macht es so wie Miranda aus Sex and the City: Ihr esst das Prachtwerk einfach Alleine innerhalb einer Stunde.
So hab ich das zumindest gemacht.
Ich konnt halt einfach nicht wiederstehen.
Er war auch einfach verdammt lecker.
Nur meine Waage wird sich morgen wieder kaputt lachen.
Soll sie doch, mir war’s das Wert.
Love, Jules x
[…] einfärbt und verarbeitet, habe ich euch ja schon einmal Schritt für Schritt in meinem Blogeintrag “Let them eat cake!” erklärt. Genau so wird das auch hier gemacht. Der gleiche Ausstecher, den hier für eure Kekse […]
[…] ihr Rollfondant färbt und verarbeitet habe ich euch hier schon einmal […]
[…] Das Icing ist das Gleiche, das ich schon für die Schoko-Cupcakes verwendet habe. Zusätzlich zu dem Puderzucker habe ich hier allerdings noch einen Esslöffel braunen Zucker dazu gegeben. Für die Deko des Cupcakes habe ich mit einem Zestenschneider aus zwei Zitronenschalen Zesten gemacht. Zusätzlich, damit es fruchtiger wird, kommen noch ein paar Blaubeeren drauf. Die Fondantblumen sind nur ein kleines hübsches Extra, das ich halt machen musste, weil ich ein typisches Mädchen bin. Wie ihr die selber auch machen könnt, dass könnt ihr hier nachlesen. […]